Achtsamkeit bei Kindern

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Mehr Gelassenheit im Leben durch Achtsamkeit – Kindern den Druck nehmen

In unserer heutigen Zeit ist es für uns und auch für unsere Kinder enorm wichtig für eine seelische Gesundheit zu sorgen. Ein hoher Leistungsdruck, Stress, Hektik und ein immer schnelleres Leben auf der Überholspur begegnen uns überall. Achtsamkeits- Übungen können dabei helfen, sich bewusst mit schwierigen Ereignissen und Vorgängen bzw. mit starken Gefühlen auseinanderzusetzen und diese zu bewältigen.

 

Was bedeutet Achtsamkeit?

 

 

Achtsamkeit ist eine innere Einstellung und Bereitschaft, das wahrzunehmen, was einem begegnet (Quelle: Wikipedia). Achtsamkeit beinhaltet, offen zu sein für all das, was auch immer im Bewusstsein auftaucht.“ Achtsam durchs Leben zu gehen ist durchaus erlernbar für jedermann. Hauptsächlich geht es darum, sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.

 

Achtsam durch das Leben zu gehen ist erlernbar. Wenn wir täglich selbst üben, und unseren Plan täglich nachgehen werden unsere Kinder damit aufwachsen. Dadurch wird es für unsere Kinder natürlich und normal. Ein achtsames und offenes Elternhaus ist der Grundstock damit Achtsamkeit bei ihnen verankert wird. 

 

Wenn Kinder negative Einflüsse, wie Stress, Leistungsdruck und Ärger erkennen und sich bewusst dagegen entscheiden können, bringt ihnen dies Gelassenheit und Entspannung. Der achtsame, bewusste Umgang mit sich selbst und anderen, wird auch als emotionale Intelligenz bezeichnet. Dies kann das Kind durch Achtsamkeit erreichen.

 

Viel zu oft sind wir abgelenkt. Wir kochen das Mittagessen und sind aber mit unseren Gedanken schon wieder weiter mit der Planung und Erledigung diverser Aufgaben. Wir konzentrieren uns nicht auf unser momentanes Tun, sondern sind schon fünf Schritte weiter. Das „innere Stress-Monster“ wurde freigelassen und wir sind abgelenkt durch unsere Gedanken.

 

Selbstverständlich sind auch unsere Kinder solchen Situationen ausgesetzt. Sie sitzen beim Mittagessen und schweifen mit ihren Gedanken ab zu den unerledigten Hausaufgaben, mit dem Vorbereiten auf Schulaufgaben usw. Sie sitzen da essen und denken nicht darüber nach, was sie essen. Sie sind nicht im Hier und Jetzt. Im Gehirn stellt sich Stress ein, da sie die Mahlzeit nicht bewusst genießen können. Man kann also sagen, Achtsamkeit bedeutet nicht viel mehr, als dass wir uns auf das, was gerade im Moment ist konzentrieren und unsere Aktivitäten bewusst erledigen.

 

 

Des Weiteren bedeutet Achtsamkeit, dass wir gelassen bleiben und viele Dinge aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Wir erleben immer wieder Situationen die uns in Aufruhr bringen und emotionalen Stress verursachen. Sind wir achtsam, dann werden wir solchen Situationen gelassener und nicht wertend entgegengehen. Der größte Vorteil daraus ist, dass unser Körper weniger Stress erleidet und wir in unserem Leben mit vielen Situationen besser umgehen können. Vor allem bei Kindern ist dieser Punkt besonders wichtig, da sie ihre Gefühle besonders stark äußern. Natürlich denken sie nicht darüber nach, dass jetzt nicht der passende Augenblick ist, um einen Wutausbruch zu bekommen oder zu weinen.

 

 

Doch auch positive Gefühle werden von Kindern ohne Filter zum Ausdruck gebracht. Wenn einem Kind zum lachen zumute ist dann wird es das tun. Unabhängig davon, wo es sich gerade befindet. Kinder kommen selten in eine unangenehme Situation beim Ausdruck ihrer positiven Gefühle. Sollten jedoch gerade im Moment negative Gefühle angebracht sein, kann das für uns und auch für unser Kind, in einer unangenehmen Situation enden. Üben wir mit unserem Kind achtsam zu sein, wird es lernen besser mit seinen Gefühlen umzugehen und kann dann, diese auch in angemessener Weise zum Ausdruck bringen.

 

Warum ist es wichtig Kindern Achtsamkeit mit auf den Lebensweg zu geben?

 

 

Wie wir ja nun wissen, bedeutet achtsam zu sein, gelassen und entspannt zu sein. Das bringt viele Vorteile im Alltag und auch weniger Stress.

 

Kinder achtsam zu erziehen ist gar nicht so einfach. Doch auch hier gilt: mit etwas Übung kann es jeder schaffen. Denn ein entspanntes Kind hat es im Alltag im Kindergarten oder in der Schule leichter. Kinder werden bewusster mit ihren Gefühlen umgehen, was ihnen bereits im Kindergarten viel Ärger ersparen kann. Ein achtsames Kind weiß, wie es mit negativen Gefühlen umgehen soll und ist deshalb meist sehr beliebt.

 

 

Bei Jugendlichen kann es sehr wichtig sein, ihre Achtsamkeit zu trainieren und zu leben. In der Pubertät werden sie von ihren Gefühlen oft überrollt. Sie leiden unter Wutausbrüchen, Stimmungsschwankungen, Konzentrationsschwierigkeiten usw. Streitereien sind im Haus vorprogrammiert. Hat unser Kind gelernt achtsam zu sein, wird es auch in diesem Lebensabschnitt mit den eigenen Gefühlen besser klarkommen und diese auch angemessen zum Ausdruck bringen. Kann sich ein Jugendlicher oder ein Kind auf eine Sache konzentrieren wird diese besser gelingen, was auch bessere Noten bringt und weniger Streitereien zuhause.

 

 

Im Allgemeinen kann man sagen, dass das Leben in der Schule und im weiteren Umfeld, um einiges einfacher sein kann, wenn Kinder achtsam sind. Streitereien unter Freunden ist vollkommen normal, doch in der Pubertät können Gefühle sehr schnell explodieren und es kommt zu ernsten Problemen und Eskalationen. Geben wir unseren Kindern Achtsamkeit mit auf den Weg, so kann es auch anderen Kindern und Jugendlichen dabei helfen mit den eigenen Gefühlen ins Reine zu kommen.

 

Übungen für mehr Achtsamkeit

 

 

Je mehr unsere Kinder ausgeglichen, zufrieden und glücklich sind, umso offener sind sie für ihr Umfeld. Je besser sie sich aktiv von Stress, Druck und Negativität distanzieren können, um so einfacher wird es, eigene und fremde Gefühle zu erkennen und zu verstehen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten Kindern Achtsamkeit näher zu bringen. Auch Meditation und Phantasie-Reisen sind bei Kindern sehr beliebt. Sie spielen eine große Rolle im Umgang mit Achtsamkeit. Wichtig ist, verschiedene Methoden auszuprobieren, denn nicht jede Methode ist für jedes Kind geeignet.

 

 

Im Folgenden eine Übung die unseren Kindern helfen kann, seine Umgebung und sich selbst gelassen und entspannt wahrzunehmen.

 

 

Zur Ruhe kommen durch Konzentration auf die Atmung

Eine schnelle und einfache Übung ist das bewusste Atmen. Atmen ist für uns eine selbstverständliche Handlung, die wir zu jeder Zeit ausüben. Es ist uns aber kaum bewusst, dass er uns mit Sauerstoff versorgt und damit unser System am Leben erhält.

 

Nehmt euch täglich etwa 5 bis 10 Minuten Zeit, um einmal ganz bewusst zu atmen. Nehmt dabei eine bequeme Sitzhaltung ein und konzentriert euch nur auf eure Atmung. Spürt dabei, wie sich euer Bauch beim Einatmen hebt und beim Ausatmen wieder senkt. Gerne kann euer Kind seine Hände auf den Bauch legen und dem natürlichen Atemrhytmus folgen. Es gibt mittlerweile viele Studien die beweisen, dass sich die gesamte Gesundheit verbessert, wenn man regelmäßige Atemübungen anwendet. 

 

 

 

 

Fazit: Die positiven Effekte von Achtsamkeit: Gelassenheit, weniger Stress,

Verbesserung der Aufmerksamkeit und Konzentration, besserer Schlaf, Stärkung des

Selbstbewusstseins, besserer Umgang mit Gefühlen.

 

Geschrieben am 13.11.2019 von Barbara Schuhmann für KID Dachau ( www.kid-dachau.de) Tipps Experten/Gesundheit (Bilder von Pixabay)

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